Aus den Grußworten der Kirchen NRW zum Ramadan 2023 und 2024:
"Angst bedrängt, Hoffnung dagegen motiviert zum Handeln. Hoffnung ist ein Kernaspekt jeder Religion.
Für Christinnen und Christen ist sie eine zentrale Tugend: Glaube, Hoffnung und Liebe gehen Hand in Hand (vgl. 1. Korintherbrief 13,13).
Der Koran kennt die Erzählung der Gäste Abrahams, die seiner Frau und ihm die Angst nehmen und Hoffnung schenken: „Hab keine Angst“, sprechen sie ihm zu, und „sei nicht einer von denen, die die Hoffnung aufgeben!“ (Sure 15,53f.)
Hoffnung gehört zum Kern der Botschaft, die Christentum und Islam verkünden. Hoffnung aber muss belastbar sein. Niemand schöpft Hoffnung, bloß weil wir es ihr oder ihm sagen. Als Überbringerinnen und Überbringer müssen wir in den Augen der Menschen glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen der Botschaft sein, die wir verkünden. Zudem muss die Hoffnung, von der wir sprechen, begründet und plausibel sein. Letztlich gründet Hoffnung aber in Gott selbst. Vertrauen auf ihn, Gebet und Gemeinschaft sind Alternativen zu Angst, Verschlossenheit und Hoffnungslosigkeit." (2023)
“Als Menschen, die an die Barmherzigkeit und Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen glauben, sind wir alle aufgerufen, diese Hoffnung stark zu machen und Menschen zu ermutigen, sich nicht vom Hass und einfachen Wahrheiten verführen zu lassen. Vielmehr müssen wir Wege des Miteinanders und der Verständigung suchen, Gesprächsräume eröffnen, Mitgefühl und Barmherzigkeit leben und uns denen entgegenstellen, die unseren Zusammenhalt immer weiter zerstören wollen. Judentum, Christentum und Islam verweisen uns auf die Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen.
Auf die Frage nach dem höchsten Gebot antwortete Jesus unter Bezugnahme auf die Tora: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ (Markus 12,29-31)
Vom Propheten Mohammed wird folgender Ausspruch überliefert: „Keiner von Euch hat Glauben, wenn er nicht für seinen Nachbarn liebt, was er für sich selbst liebt.“ (nach Muslim)" (2024)