Systematische Theologie

Sexuelle Identität und Sexualmoral (Bistum Essen)

Das Bistum Essen hat sich im Rahmen einer Projektgruppe mit Fragen der sexuellen Identität sowie Orientierung auseinandergesetzt und Vorschläge für konkrete Maßnahmen zu einem lebensdienlichen/-förderlichen Umgang mit Sexualität und sexuellen Identitäten im Bistum Essen erarbeitet.

 

Die formulierten Empfehlungen sind hier online abrufbar.

Synodaler Weg: Grundtext ‚Leben in gelingenden Beziehungen - Grundlinien einer erneuerten Sexualethik‘

Der Grundtext ‚Leben in gelingenden Beziehungen - Grundlinien einer erneuerten Sexualethik‘ des Synodalforums IV setzt sich mit den Themen Sexualität, Geschlechtergerechtigkeit und Umgang mit Machtstrukturen in der katholischen Kirche auseinander. Der Text biete eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld einer nicht mehr zeitgemäßen Sexualmoral und der Lebenswirklichkeit vieler Gläubiger. Zudem werden Zusammenhänge zwischen Machtstrukturen und Missbrauchsfällen sowie der Rolle der Frau in Kirche behandelt.

Der Grundtext gibt wertvolle Impulse für eine Auseinandersetzung mit der kirchlichen Sexualmoral.

 

Hier ist der Text online verfügbar.

 

Und hier ist der Text als Sketch Bibel Video zu finden.

Dogmatik für das Lehramt – 12 Kernfragen des Glaubens

Erwin Dirscherl/ Markus Weißer:
Dogmatik für das Lehramt – 12 Kernfragen des Glaubens

 

Das kompakte Kompendium zu Kernfragen des Glaubens fasst auf knapp 400 Seiten elementare dogmatische Themen für den Unterrichtsvorbereitung zusammen.

Sie möchten ein dogmatisches Thema unterrichten, welches Ihnen schon länger nicht mehr über den Weg gelaufen ist? Dann ist dieses Werk von Prof. Dr. Erwin Dirscherl (Lehrstuhlinhaber Dogmatik und Dogmengeschichte, Universität Regensburg) und Dr. Markus Weißer (Akademischer Rat, Lehrstuhl Dogmatik und Dogmengeschichte Universität Regensburg) genau das richtig für Sie, um sich fachkompetent einzuarbeiten.

Welche Themenbereiche werden angesprochen? Anbei erhalten Sie einen Überblick über das Inhaltsverzeichnis:

  1. Gott – wer oder was ist das?
  2. Warum und wie dreifaltig?
  3. Der Mensch – frei gesetzt aus Sternenstaub?
  4. Sünde – Glückliche Schuld?
  5. Was bedeutet dieser Jesus für uns?
  6. War das Kreuz den wirklich nötig?
  7. Was ist eigentlich ein Sakrament?
  8. Wozu brauchen wir die Kirche?
  9. Kann man mit Wasser ein Feuer entfachen?
  10. Brot und Wein als Leib und Blut Christi?
  11. Wer früher stirbt, ist länger tot?
  12. Auferstehung des Leibs?

Fundiert und aus mehreren Richtungen betrachtet erklären Dirscherl und Weißer die wesentlichen Eckpunkte einer katholischen Dogmatik. Hierfür wählen sie motivierende und anregende Einstiegsfragen.

Getreu dem Motto: „Verstehen ist mehr als nur Wissen.“, welches im Vorwort aufgegriffen wird, geht es den Autoren darum, elementare Grundlagen erneut zu festigen und zielgerichtet mit z.T. exegetischem, aber eben vor allem dogmatischen Fachwissen wieder zu unterfüttern. Dabei nehmen sie gezielt die Infinität der Dogmatik vorweg, indem sie deutlich machen, dass dogmatische Grundzüge zwar feststehen und auch verstanden werden können und sollen, jedoch aber immer auch neue Fragen aufwerfen. Sie sprechen hier von einer „Theologie im Modus der Frage“ und erläutern, dass die dargestellten Kernfragen der Dogmatik eigentlich nur menschlichen Grundfragen auf der Spur sind. In erster Linie geht es um eine verstehbare Beziehung zu Gott, die selbstverständlich nicht gelernt werden kann, aber sehr wohl einem korrelativen Gedanken der Spurensuchen nach dem Größer als Alles und dem Wohin oder Woher des Menschen angestrebt werden kann, „um Gott in jeder Situation wieder neu finden zu können“.

Fazit
Profitieren Sie vom kompakten dogmatischen Wissen und gehen Sie mit Hilfe dieser „Dogmatik für das Lehramt“ gezielt Ihrer Unterrichtsvorbereitung nach, so dass Sie gute Möglichkeiten haben auch hochtheologische Themenbereiche für Ihre Lerngruppe elementar darzustellen. 

Tipp
Wer getreu dem hermeneutischen Zirkel tiefer in einen Teilbereich einsteigen möchte, wird von der ausführlichen Auflistung weiterführender Literatur begeistert sein.

 

Dogmatik für das Lehramt
12 Kernfragen des Glaubens
Regensburg: Friedrich Pustet Verlag. 2019
398 Seiten
ISBN 978-3-7917-3050-9

 

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Lebensfülle experimentelle Erprobungen eines theologischen Leitbegriffs

Astrid Heidemann

Lebensfülle experimentelle Erprobungen eines theologischen Leitbegriffs

Quaestiones disputatae Band 315

Welches Stichwort ist in unserer Epoche geeignet, das Gesamt der christlichen Erzählung so auf den Punkt zu bringen, dass diese kraftvoll in die gegenwärtige Situation der Menschheit hineinwirken kann? Ist »Lebensfülle« ein passender hermeneutischer Schlüsselbegriff für Theologie in Zeiten ökonomisch dominierter Anthropologie? Diese Frage diskutieren die Beiträge des Bandes aus exegetischer, historischer, systematischer, praktischer und pädagogischer Perspektive. (Herder)

Dieses Kompendium bietet eine Reihe spannender Tagungsbeiträge zum Thema Lebensfülle – experimentelle Erprobung eine theologischen Leitbegriffs“. Beim Symposium von 2019 beleuchteten Theologen*innen unterschiedlichster Disziplinen den die systematische Theologie prägenden Begriff von Ralf Miggelbrink und denken diesen an manchen Stellen sogar weiter, indem sie ihn in ihre jeweiligen theologischen Fachrichtungen hin entfalten.
Gleich zu Beginn der Schrift erläutert Ulrike Link-Wieczorek „locker-flockig“ den Begriff der Lebensfülle. Es ist bemerkenswert wie sie den Spagat zwischen hoher dogmatischer Fachkunst und pragmatischem Erklärstil verbindet, so dass eine absolut interessante und lesenswerte Einführung zum Thema der Lebensfülle entstanden ist. Im weiteren Verlauf der Sammlung wird das Thema der Lebensfülle aus der biblisch-theologischen, der philosophisch- und theologiegeschichtlichen, der systematischen-theologischen und der praktisch-theologischen Perspektive intensiv aufgearbeitet. Abschließend wird sogar noch ein interkultureller Blick ins Thema riskiert.
Besonders der Beitrag von Astrid Heidemann selbst widmet sich der pleormatischen Theologie aus dem Kontext des Konstantinopolitanums. Hier greift sie die Definition der lebensspendenden Kraft Gottes als pneuma auf und begibt sich auf eine intellektuelle Spurensuche. Final stellt sie fest, dass die Verbindung von Leben und Geist in der Pneumatologie gut mit dem Ansatz der „Lebensfülle“ kompatibel ist und eine „Theologie des Lebens“ reformuliert. Auch der Beitrag von Ralf Miggelbrink selbst stellt anhand unterschiedlicher Perspektiven den hermeneutischen Schlüsselbegriff der „Fülle des Lebens“ dar. Kompakt und prägnant geht er auf seine Konzeption des Füllebegriffs ein und markiert wesentliche Eckpunkte.

Fazit
Wer Ralf Miggelbrings systematischen Ansatz der Lebensfülle (2009) weiterverfolgen möchte, ist mit diesem Kompendium gut beraten. Durch die facettenreichen Ansätze der Betrachtung wird verdeutlicht wie elementar seine Theorie für das theologische Denken der Gegenwart ist.     

 

Astrid Heidemann
Lebensfülle experimentelle Erprobungen eines theologischen Leitbegriffs
Quaestiones disputatae Band 315

Verlag Herder
1. Auflage 2021
Kartoniert
280 Seiten
ISBN: 978-3-451-02315-6

 

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Lebensfülle (Für die Wiederentdeckung einer theologischen Kategorie)

Ralf Miggelbrink
Lebensfülle (Für die Wiederentdeckung einer theologischen Kategorie)

 

Quaestiones disputatae Band 235

Wirtschaft, Politik und Gesellschaft lassen sich überwiegend von dem Gedanken leiten, dass es vor allem anderen darum geht, Mangel zu vermeiden bzw. zu überwinden. Ungeachtet der großen Erfolge dieses mangelorientierten Denkens erweist es sich als methodisch blind: Mangel und Leere sind keine daseinstragenden Größen des Menschseins. Die Theologie als Anwältin der Gotteswirklichkeit muss diesem Denken die Erfahrung grundlegende Fülle in Kirche und Gesellschaft entgegen halten. Doch leider gilt es bislang nicht nur in den von sinkenden Kirchgängerzahlen verängstigten Kirchen, sondern auch in der Theologie als Ausweis besonderer Rationalität, Wirklichkeit unter der Perspektive des Mangels zu deuten. Miggelbrinks These von der "Lebensfülle" ist der programmatische Gegenentwurf einer Theologie, in der die erfüllende Herrlichkeit göttlichen Wirkens nicht nur irgendein Thema, sondern die orientierende Mitte der Rede von Gott bildet. (Herder Verlag Homepage)

Auf etwas mehr als 250 Seiten schafft es Ralf Miggelbrink das spannende Thema der „Lebensfülle“, einer Theologie der Fülle zu entfalten.

Einer zielführenden Hermeneutik gemäß beginnt er seine Untersuchung mit der Analyse des Mangelbegriffs. Er durchleuchtet das Mangelsymbol in der Anthropologie und Ökonomie geht über in eine Kritik der anthropologischen Universalität des ökonomischen Menschen, um schlussendlich die Grenzen, aber auch die Relevanz des Mangeltheorems zu definieren. Im zweiten Teil widmet er sich der Kultur der Lebensfülle. Über Ausführungen zur Lebensphänomenologie und dem Gabedenken erläutert er seine These zur Lebensfülle als menschliche Grunderfahrung. Im letzten und abschließenden Teil seiner Erörterungen analysiert er die Basis seiner Gedanken, nämlich die Theologie der Lebensfülle Gottes. Anhand einiger Überlegungen zur Geisttheologie sowie zur Inkarnationstheologie leitet er final dazu über die Pleromatische Theologie zu untersuchen.

Gewiss dieses Werk ist keine leichte Kost. Und da es bereits 2009 erschienen ist auch keine brandneue Erörterung, dennoch ist es im fundamentalthologischen Kontext eine wesentliche theologische These, mit der sich in der Folge weitere Theolog*innen beschäftigten. Die theologische Kategorie der Lebensfülle hinterlässt ihre Spuren im Kanon der dogmatischen Debatten. 

 

Ralf Miggelbrink
Lebensfülle (Für die Wiederentdeckung einer theologischen Kategorie)
Quaestiones disputatae Band 235

Verlag Herder
1. Auflage 2009
Kartoniert
264 Seiten
ISBN: 978-3-451-02235-7

 

 

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