Fachdidaktik

Geschlechterreflektiertes Arbeiten im Religionsunterricht

Will man im Unterricht über Sexualität und Identität ins Gespräch kommen, tauchen verschiedenste Fragen auf:

  • Wie kann ich über Geschlecht sprechen, ohne Geschlechterstereotype zu fördern?
  • Soll ich die Schüler:innen nach Geschlecht aufteilen, wenn sie über persönliche Fragen ins Gespräch kommen?
  • Wie kann ich eine Kultur schaffen, in der alle Geschlechteridentitäten akzeptiert, unterstützt und für die eigene Persönlichkeitsentwicklung reflektiert werden können?

Folgendes Dilemma kann dann entstehen:

“Ein [...] Paradox der geschlechterreflektierten Arbeit besteht in dem Umstand, dass sie [...] einerseits zum Ziel hat, die überindividuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche Wirkmächtigkeit der Kategorie „Geschlecht“ aufzulösen, sodass die eigene Geschlechtlichkeit individuellen Geschmäckern und Entscheidungen vorbehalten bliebe; dass sie zu diesem Zwecke aber andererseits Geschlecht an vielen Stellen thematisieren muss, um Ungleichheiten und Missstände überhaupt sichtbar werden zu lassen und sie damit ins Feld des Veränderlichen zu rücken.” 

Katharina Debus schlägt drei Strategien vor, um mit dem Thema Geschlecht im Unterricht umzugehen:

  • Dramatisieren
  • Entdramatisieren
  • Nicht-Dramatisieren

Dramatisieren

Hier wird das Trennungsmerkmal 'Geschlecht' bewusst in den Vordergrund gestellt bzw. dramatisiert, in dem z.B. Gruppen nach Geschlecht getrennt werden oder Geschlecht explizit Thema wird .

Warum kann das sinnvoll sein?

  • Nachdenken über Geschlechterverhältnisse anregen
  • Geschlecht als relevante Struktur sozialer Ungleichheit sichtbar und besprechbar machen
  • Vorurteile direkt adressieren: Teilnehmende dazu befähigen eigene diskriminierende Verhaltensweisen zu erkennen und abzubauen
  • oder z.B. historisches Wissen vermitteln

Achtung: Allerdings darf nicht vergessen werden, dass eine Gruppe niemals homogen ist und, dass beim Dramatisieren immer die Gefahr besteht, Stereotype zu befördern! Deswegen braucht es den zweiten Schritt: Das Entdramatisieren

Entdramatisieren

...zeigt dass das Geschlecht weder die einzige, noch die wichtigste Unterscheidungskategorie ist.

Wie geht Entdramatisieren?

  • durch eine Arbeit an Individualität
  • an anderen gesellschaftlichen Unterscheidungen
  • oder direkt am Thema Differenz und Gemeinsamkeit

“Wenn es beispielsweise um den geschlechtersegregierten Arbeitsmarkt geht, könnte in der darauffolgenden Einheit an persönlichen Vorstellungen von Lebensqualität und von Kriterien der Berufswahl gearbeitet werden, in einer weiteren zu den Themen sozio-ökonomische Unterschiede oder Lohngerechtigkeit etc.”

Nicht-Dramatisieren

Das Nicht-Dramatisieren ignoriert nicht die Unterschiede, aber behält sie im Hinterkopf als Analyseansatz, Methodik- und Didaktikbezugsgröße - ohne sie aber in den Mittelpunkt zu stellen!

Geschlechterreflektiert arbeiten bedeutet dann Erfahrung oder Wissen, dass bei bestimmten Themen Geschlecht häufig in der einen oder anderen Weise Relevanz hat und dazu entsprechend dramatisieren und entdramatisieren zu können.

Ein so verstandender Ansatz geschlechterreflektierter Pädagogik beschränkt sich nicht explizit auf Themen wie sexuelle Bildung, sondern zieht sich durch alle Themen hindurch, in dem Bewusstsein, dass Geschlecht auch bei Themen wie Arbeitsplatzsuche o.ä. zum Thema werden kann, es aber nicht explizit muss.

Quelle: Debus:, K.: Dramatisierung, Entdramatisierung und Nicht-Dramatisierung in der geschlechterreflektierten Bildung

Homosexualität als Thema im Religionsunterricht - Fachdidaktische Vorüberlegungen

In der Arbeitshilfe "Liebe - der Himmel auf Erden" von Wolfram Mirbach, Bettina Hohenberger, Peter Bubmann und Alina Appel findet sich unter anderem Materiel dazu, Homosexualität als Thema im Religionsunterricht besprechbar zu machen. Die Aufbereitung hält dabei eine umfangreiche fachdidaktische Einordnung bereit:

  • Welche Zugänge zum Thema Homosexualität gibt es?
  • Was muss bei Schule als Erfahrungsort von Diskriminierung, aber auch als Ort des Engagements gegen Diskriminierung beachtet werden?
  • Welcher Auftrag kommt dem Religionsunterricht in Bezug auf die Sexualerziehung zu?
  • Wie kann man Homosexualität theologisch einordnen?
  • Kann ich das Thema mit meiner Lerngruppe besprechen? Habe ich dazu die passenden Rahmenbedingungen geschaffen?

In einem kurzen, aber umfassenden Text (S.25 bis S.36)  werden diese Fragen beleuchtet und Ihnen als Lehrkraft ein Fragenkatalog zum Selbst-Check ausgehändigt. 

Digitaler VerLernKurs: Rassismuskritische Impulse für die kirchliche Bildung & Praxis

Der Verlernkurs ist ein Produkt des Diskurslab (Labor für Antisemitismus- und Rassismuskritische Bildung & Praxis" der evangelische Akademie zu Berlin und der evangelischen Kirchen Berlin-Brandenburg-Schlesiche Oberlausitz. 

DisKursLab beschäftigt sich mit den christlichen Grundierungen von Antisemitismus und Rassismus, die sie mit wissenschaftlichen Analysen im Netz sichtbar machen.  Ziel ist es,  kirchliche Akteur*innen für diskriminierende und intersektional wirkende Mechanismen zu sensibilisieren und für ihre eigene antisemitismus- und rassismuskritische Praxis zu stärken. 

Der VerLernKurs richtet sich an Mesnchen, die sich bisher noch nicht mit Rassismus auseinandregesetzt haben, ebenso wie an Menschen, die schon einiges zu diesem Thema gelernt und gearbeitet haben. Viele Impulse zielen auf die Selbstreflexion von Menschen, die von Rasissmus profitieren. 

Der Kurs ist online kostenlos verfügbar und bietet verschiedene Impulse zum Hören, Schauen oder Lesen sowie Hinweise auf Hintergrundmaterial zur weiterführenden Vertiefung.  

In 4 Modulen können folgende Themen im eigenen Tempo und in selbst gewählter Reihenfolge bearbeitet werden:

  • Weißsein (z.B. Erfindung von Rassen, Kolonialismus, weiße Vorherrschaft, Critical Whiteness) ,
  • Rassismen (z.B. Antischwarzer Rassismus, Antimuslimischer Rassismus) ,
  • Theologie (z.B. White Jesus, Antisemitismus, Bibelarbeit),
  • Gemeinde (z.B. Woher kommst du? - Othering, Diskriminierungssensible Sprache, Materialscan, Rassismuskritische Bibelarbeit). 

Den Kurs können Sie hier aufrufen.

Wir vom Reliboard sind begeistert von Konzept und Materialien & sicher, dass Sie einiges gewinnbringend für Ihre Unterrichtspraxis lernen können!

Online-Fortbildung für geschlechterreflektierte Pädagogik

Schule. Geschlecht. Einfach Digital.

Warum ist Geschlecht für Pädagog*innen relevant? 

Was hat Schule mit Geschlecht zu tun?

Wie können Unterrichtseinheiten geschlechterreflektiert gestaltet werden?

Der kostenlose und jederzeit abrufbare Online-Kurs vom Zentrum für Geschlechterstudien der Universität Paderborn fokussiert wichtige Konzepte rund um die geschlechterreflekteirte Pädagogik und gibt Tipps für die eigene pädagogische Umsetzung zu den Themen "Genderkompetenz unterrichten", "Queer in der Schule" & "Empowerment im Unterricht"

Mit Abschluss des Kurses erhält man ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme und Qualifikation.

Der Online-Kurs ist hier abrufbar.

Hinweis: Die Nutzung  erfordert eine Registrierung auf der Plattform Komo. Eine Bestätigung des neu angelegten Accounts erfolgt nicht direkt und kann gar nicht an Wochenenden und Feiertagen erfolgen.

Religionspädagogische Kartographie: Eine Reise durch die Religionspädagogik von Bert Roebben

Von New York bis nach Köln über Wien, Paris, Amsterdam.
Von Korrelationsdidaktik bis zum Theologisieren über Inklusion, Performance und Storytelling.
Eine Reise durch die Religionspädagogik von Bert Roebben

 

Bert Roebben hat mit seiner „Religionspädagogischen Kartographie“ einen einmaligen Reiseführer durch die Religionspädagogik erstellt. Er nimmt uns mit auf seine „Pilgerreise“ und entführt die Leser:innen an die Orte, die ihn in seiner Religionspädagogik und seinen Themen geprägt haben.

Für wen das Feld der Religionspädagogik unübersichtlich wirkt, wer sich verloren vorkommt zwischen den verschiedenen didaktischen Konzepten und Formen, dem kann dieser Reiseführer helfen.

Aber auch für alle, die selbst auf dem Feld der Religionspädagogik unterwegs sind und sich bereits gut auskennen, kann diese Religionspädagogische Kartographie neue Blickwinkel und Perspektiven aufzeigen, die die „Orte“ in einen neuen Blick nehmen.

Jeder Artikel beginnt mit einer Geschichte, die der Autor selbst erlebt hat. Mit diesen Geschichten werden den Leser:innen individuelle Zugänge eröffnet und sie erfahren, wie Bert Roebben auf das Thema gestoßen ist. Auf diese Art und Weise beginnt die Reise jeweils an einem konkreten Ort, der für den Autor und das Thema eine eigene religionspädagogische Bedeutung hat. Er führt daraufhin die Konzepte aus und macht jeweils aus die verschränkenden Perspektiven deutlich.

In einem niederschwelligen und teils mitreißendem Schreibstil erhalten die Leser:innen die Möglichkeit die Orte neu zu entdecken. Humorvoll und gleichzeitig bildsam werden Korrelation, Inklusion, Interpretation, Charakter, Narration, Performance und Spiritualität als Themen der Religionspädagogik der Zukunft herausgearbeitet.

Es ist wirklich eine spannende Reise durch Konzepte und Themen der Religionspädagogik, die die Leser:innen mitnehmen kann.

Was haben Sie als Religionslehrer:in von diesem Buch?

Die genannten Themen werden Sie schon kennen – bereits im Studium und der Ausbildung befassen Sie sich mit den didaktischen Konzepten. Die Religionspädagogische Kartographie steckt diese Ansätze jedoch noch einmal neu ab. Sie sind eingeladen Ihre eigene Religionspädagogik und ihre didaktischen Ansätze neu zu hinterfragen und vielleicht neu aufzustellen.

Für Religionslehrer:innen in der Ausbildung bietet dieser Band spannende Zugänge zu didaktischen Konzepten, mit denen man was anfangen kann. Wenn Sie sich bei manch anderen Werken überfordert fühlen, dann hilft Ihnen dieses Werk die teils komplizierten Konzepte handlungsorientiert und lebensnah zu verstehen und sie in der Unterrichtsplanung zu berücksichtigen.

Die Orte können Impulse für Ihre Unterrichtsgestaltung liefern. Konkrete Unterrichtsvorhaben finden Sie hier nicht, aber Ideen, Ihren Religionsunterricht neu zu denken.

Gehen Sie den Weg der Religionspädagogik und lassen sich von den Orten überraschen, die Bert Roebben für Sie vorbereitet hat.

 

Das Buch kann in „open access“ über die Homepage heruntergeladen und gelesen werden.

Mehr erfahren...

 

Klappentext des Buches:

In einer Welt im Umbruch verändern sich auch die religiösen Bildungsprozesse. Wenn dieser Umbruch so tiefgreifend ist, dass es zu einer radikalen Unterbrechung kommt, wie bei der Pandemie, setzt das Bedürfnis nach Reflexion und Neuorientierung ein. In diesem Buch werden sieben generative Themen vorgestellt, die die Krise überstanden zu haben scheinen. In Form eines Reiseführers entfaltet der Autor seine Erkenntnisse, die auf Begegnungen mit Personen und Orten in der internationalen Religionspädagogik beruhen. Sieben fachdidaktische Konzepte erhalten in diesem Rahmen eine neue Ausrichtung.

Informationen zum Buch:

Religionspädagogische Kartographie
Reihe: Forum Theologie und Pädagogik

  • 978-3-643-15322-7
  • 26
  • 2023
  • 168
  • gebunden

 

Bert Roebben ist Professor für Religionspädagogik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.

Schritt für Schritt zum guten Religionsunterricht

Mal eben schnell nachschauen können, was eigentlich Elementarisierung oder Korrelation sind, wie Kompetenzorientierung gut gelingt oder die Lernausgangslage erhoben und erfasst werden kann – ist gerade im Referendariat unfassbar hilfreich. Und dass, ohne in dicken Religionsdidaktiklehrwerken wälzen zu müssen.

Das kompakte Praxisbuch für Studium, Referendariat und Berufseinstieg ermöglicht genau das. Mir hat es im Referendariat enorm weitergeholfen.
Nicht nur bei der Planung der Unterrichtsstunden oder besonders auch der Unterrichtsbesuche, sondern auch beim Schreiben der Entwürfe.
Diesem Buch merkt man an, dass es von erfahrenen und praxiserprobten Autor*innen verfasst worden ist: Marcus Hoffmann, Gabriele Otten und Clauß Peter Sajak.
Das Praxisbuch möchte wichtige Bausteine liefern, die die Planung, Durchführung und Reflexion des Religionsunterrichts erleichtern. Hinzu kommt die leicht lesbare und verständliche Ausführung zentraler didaktischer Aspekte und Querschnittsthemen.

Folgende Themen werden in den einzelnen Kapiteln fokussiert:

  • Aufgaben und Ziele des RU
  • Sach- und schülergerechte Planung von Unterrichtsstunden
  • Intentionaler Aufbau von Unterrichtsstunden
  • Begründete Gestaltung von Unterrichtsphasen
  • Konzeption von Aufgaben und die Überprüfung des Lernerfolgs
  • Kritische Reflexion und zielführender Einsatz von Methoden
  • Vorbereitung von Unterrichtsbesuchen und Prüfungen

Diese einzelnen Aspekte werden durch Praxisbeispiele, Hinweise und Tipps treffend veranschaulicht. Der Blick ins Buch lohnt sich sehr!

Besonders allen Lehramtsanwärter*innen mit dem Fach katholische Religion möchten wir dieses Buch empfehlen. Aber natürlich richtet es sich auch an alle, die wertvolle Anregungen für ihren Unterricht mitnehmen möchten.

Hier können Sie einen Blick ins Inhaltsverzeichnis werfen.

Hier geht es direkt zum Buch.

Erscheinungsdatum: Oktober 2020
ISBN: 978-3-7727-1416-0
Auflage: 2. Auflage 2022
Seitenzahl: 224

Konfessionell-kooperatives Lernen im RU

Konfessionell-kooperatives Lernen im RU. Materialien für die Klassen 5-10 von Manfred Karsch

Konfessionell-kooperatives Lernen im RU. Materialien für die Klassen 5-10 von Manfred Karsch

Wie funktioniert eigentlich konfessionell-kooperativer Religionsunterricht?

Dieser Frage will der Herausgeber der Materialien „Konfessionell-Kooperatives Lernen im RU“ Dr. Manfred Karsch praktisch begegnen und hat mit einem Team aus evangelischen und katholischen Autor*innen 12 Unterrichtsskizzen entworfen.

Ziel des Materialbandes soll die schnelle und praktische Ermöglichung konfessionell-kooperatives Lernens sein. Die Themenauswahl orientiert sich an den „Klassikern“ der Sekundarstufe I und reicht von der Suche nach der eigenen Identität in der Welt, über Bibelkunde, Feiertage, Reformation und Prophetie bis hin zu Evolution und Schöpfung, Theodizee oder Kreuz und Auferstehung.

Wer nach neuen Ansätzen für diese „klassische Themen“ sucht und sich fragt: Welche Methode kann mir helfen, diesen Inhalt gleichzeitig kooperativ und motivierend zu vermitteln und erarbeiten zu lassen, findet in diesem Materialsatz interessante Ansätze und Impulse.

Zeitgleich machen die Autor*innen deutlich, wie vermeintlich simpel und zugleich zielführend konfessionell-kooperierend gearbeitet werden kann. Deutlich wird in allen Unterrichtsvorhaben der Fokus der „differenzsensiblen Förderung der Dialogkompetenz“. Dabei bezieht sich die Differenz hierbei auf die unterschiedlichen konfessionellen und religiösen Prägungen der Lerngruppe.

Der Leistungsheterogenität der Lerngruppe muss jede Lehrkraft individuell gerecht werden. Erste Ideen zur Leistungsdifferenzierung finden sich aber bereits in dem Band. Die Unterrichtsvorhaben knüpfen an die Vorhaben des Lehrplans an, wollen diesen aber nicht in Fülle abbilden. So finden sich auszugsweise Vorschläge für die Erprobungsstufe und die Mittelstufe. Einige Impulse und Ansätze können auch in der Einführungsphase genutzt werden (wie zum Beispiel die Ideen zur Schöpfung und Evolution oder für die Qualifikationsphase die Sequenz zur Theodizee). Eine direkte Zuordnung der Unterrichtsvorhaben bleibt in dem Heft offen und ermöglicht die flexible Einbindung in einen eigenen schulinternen Lehrplan.

Inhalte
Diejenigen, die gerne tabellarische Übersichten, einen Reihen- oder Stundenverlaufsplan vorliegen haben, suchen in diesem Band vergeblich. Allerdings werden gut strukturiert und wiederkehrenden Mustern folgend die Unterrichtsvorhaben theologisch sowie religionspädagogisch eingeordnet und begründet – vielleicht auch eine Anregung für alle Lehramtsanwärter:innen – sowie der Reihenverlauf mit einzelnen Arbeitsaufträgen schriftlich ausgeführt. Dabei wird beim Verlaufsplan unterschieden zwischen dem Einstieg, der immer der Diagnose der Lernausgangslage der Schüler*innen dient und kreative Ansätze und Methoden aufweist, den Lernaufgaben und der Evaluation. Lernaufgaben werden in verschiedene Phasen eingeteilt. Je nach Unterrichtsvorhaben können zwei bis fünf Lernphasen (vergleichbar mit Unterrichtssequenzen) genutzt werden. Zu diesen Sequenzen wird jeweils das Arbeitsmaterial angeboten und muss teilweise nur noch mit den Arbeitsaufträgen versehen werden. Antizipierte Ergebnisse zu den Materialien finden Sie nur vereinzelt. Jede Unterrichtsskizze schließt mit der Evaluation, die meist an die Diagnose im Einstieg anknüpft, wodurch ein roter Faden innerhalb der Unterrichtsreihe gegeben ist.

Durch die Materialien können Schüler*innen r vielfältige Methoden kennenlernen und gezielt zum Austausch untereinander angeregt werden. Sie bauen so konkret und zugleich differenzsensibel ihre Dailogkompetenz aus. Darüberhinaus wird ebenfalls die Sachkompetenz in hohem Maße gefördert und auch die Urteilskompetenz durch wiederkehrende Evaluationsphasen gestärkt.

Fazit
Sie können die Materialien individuell auf Ihre Lerngruppe anpassen und selbst entscheiden, wie schnell oder ausführlich, Sie die Materialien verwenden. Vielfältige didaktische Impulse ermöglichen allen Schüler*innen einen Zugang zu den Themen, seien es Einbindungen von Kunstwerken, Liedern oder von Social Media – für alle Lerntypen ist etwas dabei.

Für wen eigenen sich die Materialien?

Für Schulen, an denen KoKoRU bereits eingeführt wurde, aber auch für solche, die diesen zukünftig planen einzuführen. Auch im konfessionellen Religionsunterricht können die Materialien perspektivische Lernanlässe aufzeigen und konfessionelle Prägungen deutlich machen. Gemessen an den vom Herausgeber vorgegebenen Zielen und Leitideen [1] ist dieser Materialband gelungen. Er überzeugt durch Methodenvielfalt, Kompetenz- und Schülerorientierung. Dabei verliert er nicht den Fokus der Förderung des Perspektivwechsels und der Dialogfähigkeit nicht aus den Augen.

 

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[1] In der Einführung sind folgende Ziele und Leitideen aufgeführt: Gemeinsamkeiten stärken – Unterschieden gerecht werden – Dialogfähigkeit fördern, […] Religiöse Heterogenität als Lernchance [annehmen], […] Differenzsensible Lernangebote [machen] und Interkonfessionelle Dialogkompetenz [fördern], […] Im Anderen das Andere wahrnehmen, […] Im anderen Möglichkeiten und Grenzen für das Eigene entdecken, […] Altersgemäße Teilhabe an interkonfessionellem Dialog: Fähigkeit zur Unterscheidung und Förderung des Perspektivenwechsels. (Vgl. S. 5-7.)

 

Manfred Karsch (Herausgeber), 2019
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-70273-4 (ISBN)

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Außerschulische Lernorte

Außerschulische Lernorte von Prof. Dr. Andrea Schulte

Der Scriptor Praxis (Cornelsen) Band „Außerschulische Lernorte“ von Prof. Dr. Andreas Schulte (Universität Erfurt, Lehrstuhl für evangelische Religionspädagogik) ist ein gut strukturierter und sehr praktisch orientierter Basis-Band zum Thema.

Besonders für Einsteiger der Didaktik rund um das Thema Außerschulischer Lernort (ASL) ist dieser schmale Band überaus geeignet. Seine Stärke ist eine hervorragende Übersichtlichkeit, eine gelungene inhaltliche Strukturierung und ein basaler Einblick in unterschiedlich ausgeprägte inhaltliche Fachrichtungen.

Jedes Kapitel des 2019 erschienen Praxisbands ist dabei systematisch gegliedert: So findet sich zu Beginn immer ein kurzer Überblick, was den Leser im Kapitel erwartet. Teilüberschriften und zusammenfassende Randnotizen erleichtern das Lesen. Am Ende eines jeden Kapitels finden sich Impulsfragen zur persönlichen Reflexion sowie ausführliche Angaben zur genutzten Sekundärliteratur.

Prof. Schultes Ausführungen zu Thema ASL sind hier auf ca. 150 Seiten in 8. Kapiteln kompakt und transparent zusammengeführt. Sie widmet sich hier nicht nur der religionspädagogischen Perspektive, sondern wirft gleichermaßen einen Blick in viele andere Fachbereiche. Darüber hinaus geht sie auf unterschiedliche Schulstufen ein.  

In einer ersten Annäherung wird das Thema Außerschulischer Lernort aufgegriffen, um es im Folgenden grundlegend zu erläutern und zu analysieren. Des Weiteren untersucht Prof. Schulte Schlüsselbegriffe einer zielführenden Didaktik, setzt diese in deutliche didaktische Kontexte und führt praxisorientiert „methodische Must Haves“ aus. Methodische Impulse folgen. Ein wesentlicher Teil des Einführungsbands sind Praxisbeiträge aus unterschiedlichsten Fachbereichen, in welchen dargestellt und erläutert wird wie hier an ASL gelernt werden kann, worauf man achten sollte und welchen erwartbaren Nutzen bzw. Ertrag das Lernen an ASL haben wird. Abgerundet wird diese Sammlung durch sehr hilfreiche Kopiervorlagen zu unterschiedlichen Themen. Zu guter Letzt befasst sich Prof. Schulte mit einer detaillierten Pro- und contra Auflistung zum Thema, welche sie mit Anregungen für die Praxis abschließt.

„Außerschulische Lernorte“ von Prof. Dr. Andreas Schulte ist besonders für Einsteiger in diesem didaktischen- methodischen Teilgebiet geeignet. Es schafft gute inhaltliche wie didaktische Einblicke, gibt erste überblickshafte Anregungen und ermöglicht einen zielführenden Praxisbezug.

Andrea Schulte
Außerschulische Lernorte (Sekundarstufe I)
Scriptor Praxis (Cornelsen)
ISBN 978-3-589-16185-0
Preis: 21,50 €

 

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Mit Religion Beruf gestalten?! Materialien zum Berufsbezug im BRU

Mit Religion Beruf gestalten?! Materialien zum Berufsbezug im BRU
von Dr. Christian Uhrig

In diesem Arbeitsheft mit zahlreichen Materialien schafft es Dr. Christian Uhrig spannende Impulse für den BRU zusammenzustellen.

„Mit Religion Beruf gestalten?!“ Beginnt mit einem kleinen reflektierenden Theorieteil, in welchem Dr. Christian Uhrig die aktuelle Situation von Religionsunterricht in den Berufsschulen kritisch beleuchtet. Er erläutert warum Religionsunterricht trotz oder gerade wegen der großen Heterogenität an beruflichen Schulen so essentiell ist. Er stellt dar, weswegen BRU für ihn sinnvoll und eine klare Berechtigung im berufschulischen Kontext hat. Hierbei streift er kurz eine der grundlegendsten Thematiken, nämlich warum RU mehr bieten kann als Religionskunde oder Ethik.

In einem umfangreichen Praxisteil stellt er im Folgenden 15 Bausteine für den BRU vor, welche er selbst im Unterricht erprobt hat. Das besondere hieran: Es handelt sich um Impulse und Anforderungssituationen die einen echten Realitätsbezug haben und daher wenig konstruierend sind. Dies erleichtert es den Lerngruppen an Inhalte anzudocken und motiviert zur Mitarbeit.

Je drei Bausteine aus diesen Themenfeldern werden geboten: Gott und Mensch, Ethik, Bibel, Interreligiöser Dialog, Achtsamkeit/Spiritualität/ Leben aus dem Glauben.

Diese Bausteine stellt er vorab auf einer Metaebene vor, hier erklärt er seine Idee, bietet eine Positionierung zum Thema, schildert ein mögliches Vorgehen und eröffnet Optionen zur Weiterarbeit. Es folgen zahlreiche Materialien, die sich besonders als Kopiervorlage eignen.

Als zusätzlichen Impuls stellt der Autor einige hilfreiche Tipps für Kolleg*innen zusammen, die für die Gestaltung von BRU zielführend und hilfreich sein können.

Alle Materialien bieten ausführliche Literaturangaben, so dass sich interessierte Rezipienten gezielt weiterinformieren könnten. 

Mit Religion Beruf gestalten?! Materialien zum Berufsbezug im BRU
Christian Uhrig
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
ISBN: 978-3-525-70320-5
Preis: ab 15,99 €

 

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